Die Osterbrunnen der Fränkischen Schweiz wollen den Blick des Besuchers auf das Wasser lenken
und daran erinnern, dass Trinkwasser kein unerschöpfliches Gut ist.
Um die Wasserversorgung der Hochebene der Fränkischen Alb sicherzustellen, wurden in frühester Zeit Brunnen angelegt, aus denen meistens die Frauen der einzelnen Siedlungen Wasser schöpften und in die Siedlungen trugen. Um diesen Brunnen vor Verschmutzungen zu schützen, wurden sog. Brunnenhäuser über den einzelnen Brunnen errichtet. Waren es früher einfache Bäumchen, die die Wasserstellen schmückten, so werden heute Bögen und Kronen aus frischen Fichten- und Birkengrün angefertigt, an denen die bemalten Eier befestigt werden. Dazu kam das Ei als Sinnbild für das Geheimnis des Lebens!
Wann dieser Brauch in der Fränkischen Schweiz Einzug hielt, ist nicht mehr genau nachzuvollziehen. Allerdings ist bekannt, daß in Aufseß 1909 und in Engelhardsberg 1914 mit dem Osterbrunnenschmücken begonnen wurde. Nach der Einführung der zentralen Wasserversorgung in den frühen 50er Jahren des letzten Jahrhunderts geriet dieser Brauch fast in Vergessenheit. Erst in den späten 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die verschiedenen Brunnen wieder geschmückt, so dass im Jahr 1986 in 169 Orten insgesamt 226 Osterbrunnen geschmückt wurden.
Dem in der Osternacht, der Auferstehungsnacht, geweihten Wasser schreibt man besondere Wirkung zu, so werden in der Osternacht gerne Kinder getauft. Am ersten Mai werden auch heute noch Äcker und Wiesen mit dem Osterwasser bespritzt, damit es eine reiche Ernte gibt.